Rund 40 Prozent der Neubauprojekte auf Industriebrachen / Kontinuierliche Zunahme der Brownfield-Projekte seit 2022
In 2024 steigt mit insgesamt rund 1,9 Millionen Quadratmeter der Anteil an Logistikneubauten auf Brownfields auf über 40 Prozent – so die Analyse der eigenen Researchdaten des ganzheitlichen Logistikimmobilienberaters Logivest. Seit 2022 verzeichnen die Brownfieldprojekte einen kontinuierlichen und deutlichen Zuwachs bei den Logistikneubauten, die 2024 bereits in fünf der 24 Top-Logistikregionen über 80 Prozent des gesamten Neubauvolumens ausmachen.
Gemäß der Bundesregierung soll der Flächenverbrauch bis 2030 auf unter 30 Hektar pro Tag reduziert werden – das Flächenverbrauchsziel für 2050 liegt bei Netto-Null. Einer der Gründe, warum die Industriebrachen weiterhin stark an Bedeutung für die Logistikimmobilienbranche gewinnen, wie auch die Entwicklung der Neubauaktivitäten von 2022 bis 2024 zeigen. Wurden 2022 noch rund doppelt so viele Neubauten auf Greenfields gestartet, stieg im Jahr 2023 der Anteil von Brownfieldprojekten bereits auf rund 30 Prozent und im vergangenen Jahr nochmals auf insgesamt rund 40 Prozent des Neubauvolumens. So wird auch das größte Logistik Neubauprojekt 2024, das Logistikzentrum von Mercedes-Benz mit rund 130.000 Quadratmetern, von Panattoni in Bischweier auf dem Gelände eines ehemaligen Spanplattenwerks realisiert.
Win-win-Situation: Umnutzung ehemaliger Industrieflächen für Logistik
Gemessen am Neubauvolumen der jeweiligen Logistikregionen ergibt sich, dass bereits in fünf der 24 Top-Logistikregionen über 80 Prozent der Logistikimmobilienprojekte auf Industriebrachen entwickelt werden. In zehn Regionen machen die Brownfieldprojekte bereits mehr als die Hälfte der Neubauten aus. „Es lässt sich feststellen, dass die Industriebrachen gerade in Regionen mit einer starken industriellen Tradition das Neubaugeschäft dominieren. Hier sind nicht nur Flächen mit einer Top-Infrastruktur verfügbar, die auch für logistische Zwecke geeignet sind, sondern auch qualifizierte Arbeitskräfte“, so Kuno Neumeier, CEO der Logivest Gruppe. In der Region Duisburg/Niederrhein beispielsweise werden bereits rund 90 Prozent der Logistikimmobilien auf Brownfields gebaut. Hier hat die erfolgreiche Umnutzung ehemaliger Industrieflächen für logistische Zwecke den Strukturwandel maßgeblich unterstützt und so zu einer wirtschaftlichen Stabilität der Region beigetragen.
„Wer innerstädtische oder stadtnahe Flächen für die Logistikansiedlung sucht, dem bleibt oftmals nur die Option, Industriebrachen zu revitalisieren“, weiß Neumeier.
Brownfieldentwicklungen gehört die Zukunft
Die für 2025/26 projektierten Neubauten zeigen klar die hohe Relevanz der Brownfieldflächen für die Zukunft des Logistikimmobilienmarktes. Stand heute könnten rund 5,4 Millionen Quadratmeter auf Industriebrachen gebaut werden. Das macht über 40 Prozent am gesamten projektierten Neubauvolumen für diesen Zeitraum aus. Zu den größten Projekten zählt der rund 160.000 Quadratmeter große Business-Park, den der Projektentwickler CTP in Mülheim an der Ruhr auf dem Areal eines ehemaligen Walzwerkes plant. Das internationale Handelsunternehmen Frasers Group will auf dem ehemaligen Bitburger Flughafen ein rund 100.000 Quadratmeter umfassendes Distributionszentrum bauen.
„Flächenmangel, effiziente Flächennutzung, Strukturwandel und Nachhaltigkeit – allesamt Faktoren, die eindeutig für die Revitalisierung von brachliegenden Industriearealen sprechen“, resümiert Neumeier.