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Interkommunale Gewerbegebiete – wie Unternehmen und Kommunen von der Zusammenarbeit profitieren

Gewerbegebiete sind wichtige Bestandteile von Kommunen. Sie schaffen Arbeitsplätze und sind durch die Gewerbesteuer eine Einnahmequelle für die Gemeinden. Zugleich gibt es Herausforderungen. Denn Industrie- beziehungsweise Gewerbegebiete sind bei Anwohnern häufig nicht unumstritten, da diese mitunter ein hohes Verkehrsaufkommen befürchten. Hinzu kommen die zum Teil eingeschränkten finanziellen Möglichkeiten vieler Kommunen beim Infrastrukturausbau, die begrenzte Flächenverfügbarkeit und die gestiegenen Anforderungen an ein ökologisch verantwortliches Handeln.

Notwendig ist daher ein vorausschauendes regionales Flächenmanagement, von dem Kommunen und Unternehmen gleichermaßen profitieren. Insbesondere interkommunale Gewerbegebiete können eine für alle Seiten gewinnbringende Lösung darstellen – also die Zusammenarbeit mehrerer Kommunen bei der Planung, Realisierung und Vermarktung von Gewerbegebieten. Das hat zudem zur Folge, dass Gewerbegebiete dort entstehen können, wo sie den größten Nutzen haben und die geringsten Auswirkungen auf die Natur.

Vor dem Baustart: Wahl der Rechtsform

Wer ein interkommunales Industrie- und Gewerbegebiet mit Partnern auf den Weg bringen will, hat mitunter die Wahl zwischen verschiedenen Rechtsformen wie dem Abschluss einer öffentlich-rechtlichen Vereinbarung oder der Gründung eines Zweckverbands oder einer GmbH. Eine rechtzeitige Auseinandersetzung damit hilft, überflüssige Kosten für die kommunalen Haushalte zu vermeiden.

Die in der Praxis häufig genutzte Rechtsform ist der Zweckverband, bei dem die Entscheidungskompetenz bei der Verbandsversammlung liegt.

Von kleinteilig bis großflächig – interkommunale Gewerbegebiete entstehen in breiter Vielfalt

In Deutschland gibt es bereits einige erfolgreiche Beispiele für interkommunale Gewerbegebiete, Hier eine kleine Auswahl:

  • „InterKom“ – Gemeinde und Stadt Hand in Hand: 

    Ein gutes Beispiel für ein interkommunales Gewerbegebiet ist das Projekt „InterKom der hessischen Gemeinden Staufenberg und Ebsdorfergrund sowie der Stadt Marburg. „InterKom“ entsteht auf einer Fläche von zehn Hektar, weitere acht Hektar sollen in einem zweiten Schritt erschlossen werden. Bei der Projektplanung wurden auch mögliche Anforderungen von Arbeitnehmern berücksichtigt. So befinden sich zum Beispiel Kindertagesstätten, Schulen und Einkaufsmöglichkeiten in unmittelbarer Nähe der Liegenschaft. Zu den künftigen Mietern zählen Unternehmen aus den drei Kommunen, Existenzgründer sowie produzierendes Gewerbe.

  • Neuental – kommunales Projekt im Einklang mit Klima und Bewohnern: 

    Ein weiteres geplantes Beispielprojekt befindet sich ebenfalls in Hessen, und zwar in Neuental. Dort soll an der Anschlussstelle der Bundesautobahn A 49 ein 17 Hektar großes interkommunales Gewerbegebiet entstehen, an dem sich fünf Gemeinden Neuental, Borken, Wabern, Bad Zwesten und Jesberg beteiligen können. Der Standort hat den Vorteil, dass es keine direkten Anwohner gibt, die sich durch eine Gewerbeansiedlung gestört fühlen könnten. Außerdem soll vertraglich geregelt werden, dass die Fahrzeuge nur die angrenzende Autobahnausfahrt sowie -auffahrt nutzen dürfen, sodass kein Schwerlastverkehr durch die Ortschaften fährt. Darüber hinaus wird eine nachhaltige Bauweise zur Bedingung für eine Ansiedlung gemacht. Wichtig sind dabei ein klimagerechter Bebauungsplan sowie die Erzeugung von Ökostrom, mit dem das gesamte Gewerbegebiet versorgt werden soll.

  • „InterFranken“ – Großprojekt von acht Gemeinden soll klimaneutraler Innovationsstandort werden: 

    Im Rahmen dieses interkommunalen Zusammenschlusses möchten acht Kommunen, Städte und Gemeinden am Autobahnkreuz Feuchtwangen/Crailsheim auf einer Fläche von bis zu 81 Hektar einen gemeinsamen Industrie- und Gewerbepark realisieren. Das Gebiet soll ein idealer Standort für innovative Unternehmen werden. Der Zweckverband strebt dabei eine umfassende Gesamtplanung für das gesamte Gebiet an, die sowohl die technische und soziale Infrastruktur als auch die Gebäudetechnik, Architektur sowie städtebauliche Aspekte umfasst. Der Gewerbepark soll zudem ressourceneffizient wirtschaften. Übergeordnetes Ziel ist es, das gesamte Areal klimaneutral zu gestalten und damit ein Alleinstellungsmerkmal zu schaffen. Dazu hat der Zweckverband bereits einen Energienutzungsplan für eine nachhaltige Flächennutzung und -gestaltung in Auftrag gegeben.

Viele weitere Projekte dieser Art sind bereits in Planung.

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